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Traktat: Stille Nacht - Die der Welt Heil gebracht

Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft; einsam wacht
Nur das traute, hochheilige Paar. Holder Knab‘ im lockigen Haar,
Schlafe in himmlischer Ruh. Schlafe in himmlischer Ruh.

Dieses, 1818 in Oberndorf von dem jungen Hilfspfarrer Joseph Mohr verfasste Weihnachtslied, hat heute Weltruhm. Über 175 Versionen in 119 verschiedenen Sprachen werden jährlich am Heiligen Abend im Familienkreis rund um einen festlich geschmückten Christbaum gesungen. Die einfache Botschaft von himmlischem Frieden und Ruhe, hat alle Landes- und Sprachgrenzen überschritten und Einzug in die Herzen vieler Menschen gefunden.

Die ‚stillste‘ Zeit im Jahr.

Aber die Stille Nacht ist schon lange nicht mehr still – und die Heilige Nacht wird immer unheiliger. Das Weihnachtsfest gilt als das Fest der Familie schlechthin. Wenigstens einmal im Jahr, unterm Weihnachtsbaum, soll die Sehnsucht nach familiärem Frieden, Geborgenheit und nach emotionaler Nähe erfüllt werden. Diese Sehnsucht bestimmt die Erwartungen. Und die sind oft so groß, dass Enttäuschungen unausweichlich sind. Das Fest der Liebe wird zum Fest der unerfüllten Wünsche, Träume und Hoffnungen – Leere und Enttäuschung bleiben oftmals zurück. Und doch gibt es so viele Menschen, denen im ganzen Weihnachtsrummel diese vermeintlich Stillste Zeit des Jahres zu still geworden ist. Weihnachtsdepressionen, Einsamkeit, Erinnerungen an die eigene Kindheit und das unerträgliche Gefühl, niemanden zum Reden zu haben – vielen Menschen wird gerade in dieser Zeit bewusst, dass sie nicht nur allein, sondern auch einsam sind. Diese erschreckende Tatsache spiegelt sich in der höchsten Selbstmordrate des Jahres wider. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation zeigt, dass es während der Weihnachtsfeiertage um 40% mehr Selbstmordversuche gibt als an anderen Tagen des Jahres. Diese Zahlen drücken eine Sehnsucht nach Liebe, Angenommensein, Friede und Gemeinschaft aus – soziale Bedürfnisse, die jeder Mensch hat, und die sich nicht durch die Befriedigung anderer Bedürfnisse ersetzen lassen.

Joseph Mohr vermittelt dieses Gefühl in seinem Liedtext. Stille Nacht, Heilige Nacht – ein stilles, friedliches Ruhen wird durch die Geburt eines Retters mit himmlischem Frieden in Verbindung gebracht. In der dritten Strophe dichtet Joseph Mohr:

Stille Nacht! Heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht,
Aus des Himmels goldenen Höh‘n, uns der Gnaden Fülle lässt sehn,
Jesum in Menschengestalt. Jesum in Menschengestalt.

Einen Nacht wie keine andere.

In einer stillen Nacht kam Jesus als kleines Kind in die Welt – der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, wurde Mensch. In unseren Vorstellungen ist das Christus-Kind ein kleines, zartes Kindlein und oft vergessen wir dabei, dass dieses kleine Kindlein mit einem bestimmten Ziel in diese Welt kam. Aus dem hilflosen Kindlein wurde ein erwachsener Mann; er wurde verfolgt, gehasst, verachtet und schlussendlich am Kreuz von Golgatha wie ein Verbrecher gekreuzigt. In diesem Tod erfüllte Jesus seinen Auftrag, den er in jener stillen, heiligen Nacht begonnen hatte – Jesus kam in die Welt, um auf Golgatha sein Leben zu lassen:

  • Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. (Markus 10,45)

Er starb, damit wir leben können. Nur er, selber sündlos, konnte stellvertretend für meine Sünden sterben. Jesus nahm das Gericht, das mich hätte treffen sollen, auf sich. Würde es hier enden, wäre das eine sehr traurige Weihnachtsgeschichte. Vielen erschien das Leben Jesu als das klägliche Scheitern eines Idealisten. Doch der Tod konnte ihn nicht halten, er ist auferstanden und lebt, und möchte uns auch heute noch stille, friedliche Ruhe schenken.

  • Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen! Und ich werde euch Ruhe geben. […] Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen; (Matthäus 11,28+29)

Dieses Angebot ist das größte Weihnachtsgeschenk aller Zeiten, und es gilt dir persönlich. Jesus möchte dein Freund in der Einsamkeit, dein Ruhepol in schwierigen Zeiten, dein Retter in der Not, dein Erlöser von Sünden sein – dafür gab er vor 2000 Jahren sein Leben. Lass dich doch diese Weihnachten beschenken, lass dich versöhnen mit deinem Gott! Damit die stille Nacht auch für dich zur heilsbringenden, friedlichen Heiligen Nacht wird!



 
 
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